Wenn die US Open dieser Tage an die Westküste zurückkehrt, werden alle Augen auf die weltbesten Golfer in Torrey Pines gerichtet sein. Wer auf den beiden Plätzen in San Diego bestehen will, sollte diese 3 Dinge wissen…
Wie viele Plätze eines bestimmten Alters in Südkalifornien, hat Torrey Pines im Laufe der Jahre eine Menge Arbeit an sich erfahren müssen. Während viel davon bescheidene Kleinigkeiten waren, gelten andere als wichtige Eingriffe: 2001 wurden von „Open Doctor“ Rees Jones circa 550 Meter auf dem South Course ergänzt. Ziele wurden verlagert, um Klippen und Schluchten kühner abspielen zu können. 2016 war der North Course unterm Messer und diesmal hieß der Chirurg Tom Weiskopf. Grüns wurden überholt, mehr als ein Dutzend Bunker eliminiert und die neunen so gedreht, dass die Route auf einem Küstenhoch endet. Weiskopf dehnte auch den North Course auf 7937 Meter aus – eine beträchtliche Länge, die ihn immer noch kürzer macht als der South Course, der jetzt dank einer weiteren Überarbeitung vor zwei Jahren fast 8530 Meter misst.
3 Fragen zu Torrey Pines
Warum ist der South Course schwerer als der North Course?
Bei der Farmers Insurance Open, die auf beiden Torrey-Plätzen gespielt wird, ist die Schlaganzahl auf dem South Course immer höher als auf dem North Course, manchmal sogar um drei oder vier Schläge. Was erklärt diese Lücke? Die Größe ist natürlich wichtig – der South Course ist länger. Aber auch die Gestaltung: Bunker, die neu positioniert wurden, um die Landebereiche zu verkleinern und Grüns bzw. Abschläge wurden näher an alle Arten von Hindernissen gerückt. Die Renovierungsarbeiten am North Course hatten einen anderen Auftrag: Hart genug um als Tour-Stopp zu bestehen, aber bitte ohne dabei „normale“ Golfer in die Knie zu zwingen. Der North Course hat weniger Bunker und mehr offene Grüns, die das Anspiel ermöglichen. Die Greens wurden ebenfalls überarbeitet, um eine Vielzahl von Pin-Positionen zu schaffen, von denen die anspruchsvollsten bei den Farmers Insurance Open verwendet werden, aber nicht für das Tagesgeschäft – für das ein Golfer, der aus San Diego stammt übrigens nur 30 Dollar Greenfee zahlen muss.
Was ist Kikuyu-Gras und warum ist es so herausfordernd?
Kikuyu-Gras ist dafür bekannt, auch unter schwierigen Bedingungen zu gedeihen. In Kenia beheimatet, wurde es Anfang des 20. Jahrhunderts in Kalifornien eingeführt und ist auf vielen Golfplätzen im Golden State zu finden. Torrey Pines, das Kikuyu in seinen Fairways und im Rough einsetzt, ist einer von gerademal zwei modernen großen Meisterschaftsplätzen, wo dieses widerstandsfähige Gras ins Spiel kommt. Kikuyu liebt Hitze. Kurz gemäht bietet das Gras eine nahezu perfekte Lage, denn seine steifen Halme halten den Ball praktisch oben. Aber leicht gewachsen, werden dieselben Halme zu scharfen Klingen. Chippen wird schwierig, Schlagflächen bleiben hängen oder verdrehen sich. Ein Schlag aus einem dichten Kikuyu ist wie das Spielen aus einem Spinnennetz aus Stahlwolle.
Wo werden die US Open gewonnen oder verloren?
Die Vergangenheit zeigt, dass das 7. Loch (ein Dogleg-Rechts-Par 4) ein Entscheider sein kann – wurden hier doch die US Open 2008 im Playoff beendet. Bei 505 Metern, mit einem geneigten Fairway, das sich nach unten und um ein geneigtes Grün herum erstreckt, hat das Loch eine Vorliebe für unangenehme Lagen. „Alles ist hier darauf ausgelegt, dass man sich unwohl fühlt“, sagt NBC Sports-Analyst Mark Rolfing.
„darauf Ausgelegt, dass man sich unwohl fühlt“
Was ist mit Loch 12 (Par 4)? Mit 505 Metern gegen den vorherrschenden Wind hatte es die höchste Schlaganzahl aller Löcher bei den US Open 2008 und ist seitdem nicht einfacher geworden. Aber auch die 13 (Par 5) wird sicherlich sehenswert: Mit zwei Schlägen erreichbar, kann es zur Katastrophe werden, wenn man das Fairway verpasst, das in ein Tal eintaucht und dann zum Grün hoch ansteigt. Am Samstag in 2008 spielte Phil Mickelson hier eine Neun, ohne einen Ball zu verlieren.