Der Ryder Cup 2025 wird als eines der spannendsten Kapitel in die Geschichte dieses einzigartigen Wettbewerbs eingehen. Auf dem legendären Black Course im Bethpage State Park, vor den Toren New Yorks, verteidigte Europa seinen Titel – und das unter dramatischen Umständen.
Rekordvorsprung – und fast verschenkt
Nach zwei Tagen schien alles entschieden: Mit einer deutlichen 11,5:4,5-Führung stellten die Europäer einen neuen Bestwert auf. Kein Team hatte je seit der Einführung des kontinentalen Formats 1979 einen größeren Vorsprung nach 36 Löchern herausgespielt. Die Vierer-Formate liefen wie am Schnürchen, Europa gewann Session für Session und ließ die Gastgeber alt aussehen.

Doch am Finaltag kippte die Stimmung. Die US-Stars legten los wie entfesselt, ein Comeback schien plötzlich realistisch. Nur ein einziger europäischer Sieg – Ludvig Åberg gegen Patrick Cantlay – reichte, um die Nerven zum Zerreißen zu spannen. Am Ende war es Shane Lowry, der am 18. Grün gegen Russell Henley den entscheidenden halben Punkt holte. Europa kam auf 14 Zähler – genug, um die begehrte Trophäe erneut in den Händen zu halten.
Luke Donalds weiße Weste
Für Kapitän Luke Donald ist der Triumph mehr als nur ein weiterer Pokal. Der Engländer bleibt damit beim Ryder Cup ungeschlagen – sowohl als Spieler (vier Teilnahmen, vier Siege) als auch als Captain (zweiter Erfolg in Serie nach Rom 2023). Seine Mischung aus Erfahrung, Taktik und Teamgeist machte einmal mehr den Unterschied.

Gänsehaut auf dem Bethpage Black
Der Kurs selbst, berüchtigt für seine Härte, wurde zur perfekten Bühne für große Ryder-Cup-Momente. Besonders Loch 14, ein kurzes, aber tückisches Par 3, entwickelte sich zum Publikumsmagneten. Hier fielen einige der spektakulärsten Schläge des Wochenendes – ein Sinnbild für die Dramatik dieses Wettbewerbs.
Europa hat sich in „feindlichem“ Umfeld behauptet – und das in einem Finale, das an Dramatik kaum zu überbieten war. Der Ryder Cup 2025 in Bethpage war ein Lehrstück in Sachen Teamgeist, Nervenstärke und sportlicher Rivalität.