Xander Schauffele hat bei den 152. The Open im Royal Troon Golf Club einen spektakulären Sieg eingefahren und mit seinem zweiten Major-Titel in Folge seinen Namen fest in die Golf-Geschichtsbücher geschrieben. Der 30-jährige Amerikaner setzte sich in einem nervenaufreibenden Finale gegen starke Konkurrenz durch und bewies erneut, dass er zur absoluten Weltspitze gehört.
152. The Open: Ein nervenaufreibendes Turnier
Der historische Royal Troon Golf Club bot die perfekte Bühne für dieses aufregende Major-Turnier. Die diesjährige Open hatte alles: überraschende Herausforderer, Rückschläge großer Namen und atemberaubende Momente auf dem Weg zum Claret Jug.
Die vier Tage an der Küste von Ayrshire boten eine völlig andere Herausforderung als das warme, großzügige Layout in Valhalla, wo Schauffele im Mai die US PGA gewann und seinen ersten Major-Titel holte. Troon stellte mit seinen widrigen Bedingungen die ultimative Prüfung dar. Die ungewöhnlichen Winde der ersten beiden Tage machten die herkömmlichen Strategien zunichte, dass man auf den ersten neun Löchern punkten und diese auf der schwierigen inneren Hälfte halten konnte.
Unerwartete Herausforderungen
Die traditionellen Prüfungen von Troon wurden auf den Kopf gestellt. Diese überraschenden Bedingungen brachten Spieler wie Rory McIlroy und Bryson DeChambeau, den Sieger der US Open im letzten Monat, durcheinander. Auch der hochgelobte Newcomer Ludwig Aberg musste früh ausscheiden, da die Schwächen vieler Topspieler gnadenlos offengelegt wurden.
Die gewohnten Anforderungen der PGA Tour – Bombenschläge und Annäherungen auf aufnahmefähige Grüns – waren hier nicht gefragt. Tiefe Bunker mit steilen Wänden setzten die Spieler unter Druck. Die Schläge mussten so gestaltet werden, dass der Wind als Puffer genutzt werden konnte, um die Bälle richtig zu platzieren. Präzise Chips von engen Links-Rasen und oft der Einsatz des Putters waren nötig. Es ging darum, den Ball niedrig zu halten und das Gelände kreativ zu nutzen. Die mentale Stärke zu bewahren, als am späten Samstagnachmittag kalter Regen seitlich einpeitschte, war entscheidend, um die Titelchancen zu wahren. Dies sind die puren Anforderungen des Golfsports.
Bemerkenswerte Leistungen
Justin Rose und Billy Horschel – der Führende nach 54 Löchern – spielten, als ginge es um ihr Leben, und jubelten über Par-Putts, die sie auf den markanten gelben Bestenlisten hielten. Shane Lowry war frustriert über das anspruchsvolle Platzlayout. Besonders das lange Par 3 Loch 17, wo ein Driver notwendig war, um das Grün zu erreichen, ärgerte ihn. Seine 77 Schläge am Samstag, die ihm letztlich den zweiten Open-Titel kosteten, zeigten wenig Fehler. Aber angesichts der modernen Ball- und Schlägertechnologie war es erfrischend zu sehen, wie die Spieler bis an ihre Grenzen getestet wurden. Letztendlich war es Lowrys kalter Putter an diesem frostigen Nachmittag, der ihm den Garaus machte.
So wurde Golf gespielt, wie es die schottischen Gründerväter im 19. Jahrhundert erlebten, als die ersten Opens in Prestwick stattfanden. Schauffele war an diesen vier extrem anspruchsvollen Tagen die personifizierte Ruhe. Er machte nur sechs Bogeys, zwei davon unter den schlechtesten Bedingungen der dritten Runde. „Bleib den Bunkern fern“, lautete eine wichtige Regel. Er landete nur dreimal in einem Bunker und konnte sich zweimal daraus retten. „Vermeide Fehler am Postage Stamp“ war eine weitere Regel. Er erzielte dort drei Birdies und hatte sogar bei seinem letzten Besuch dieses magischen Par 3 eine großartige Chance. Als es darauf ankam, traf er 16 von 18 Grüns in der regulären Spielzeit. Er war der einzige Spieler, der am tückischen 11. Loch ein Birdie schaffte, wo sein Sechs-Eisen-Schlag aus dem linken Rough bis auf einen Meter ans Loch wohl der Schlag des Turniers war. Sein feiner Chip am Par 5 Loch 16 war herausragend, nachdem sein mutiger Verfolger Justin Rose einen 275 Meter langen Driver vom Boden aufs Grün geschlagen hatte.
Xander Schauffele – ein wahrer Champion
Schauffeles Triumph bei den 152. The Open war ein Paradebeispiel für sein Können und seine mentale Stärke. „Dieser Walk-up 18 mit den gelben Bestenlisten und den Fans, die Standing Ovations geben, ist wirklich der coolste“, sagte Schauffele, während er den kostbaren Claret Jug fest umklammerte. „Das ist wirklich eines der coolsten Gefühle, die ich je in meinem Leben hatte.“
Konstanz auf höchstem Niveau
Schauffele ist der einzige Spieler, der bei allen vier Majors unter den Top 10 landete. Bei der PGA stellte er mit 21 unter Par einen neuen Punkterekord auf, doch seine Leistung von neun unter Par in Schottland war noch beeindruckender. Er ist der elfte aufeinanderfolgende Erstsieger der Open – eine Serie, die 2013 mit Phil Mickelson begann.
Ein solcher Rekord zeigt, dass das Major wirklich „offen“ ist und den besten Spieler der jeweiligen Woche belohnt. Schauffele war bereits einer der besten Spieler der Welt, und die traditionellen Anforderungen des Links-Golfs stellten sicher, dass nur jemand mit solch hohem Status siegreich sein konnte.
Mit diesem Sieg hat Xander Schauffele nicht nur seine Position als einer der besten Golfer der Welt gefestigt, sondern auch die Herzen der Golf-Fans weltweit erobert. Seine Leistung in Royal Troon war ein eindrucksvolles Beispiel für Können, Ausdauer und mentale Stärke. Herzlichen Glückwunsch, Xander – auf viele weitere triumphale Momente!
Die 152. Open werden als Klassiker in Erinnerung bleiben. Wir freuen uns auf Royal Portrush in 12 Monaten.