Die Players Championship in Ponte Vedra Beach wird von den Profis als „fünftes Major“ angesehen. Mit 9,5 Millionen Dollar gibt es von heute an in Florida so viel zu verdienen, wie sonst nur beim Saisonfinale (dank der Sonderboni).
Für besonderen Kitzel sorgt, dass Rory McIlroy nach Hochzeit und Flitterwochen sowie neuen Taylor Made Schlägern (Artikel vom 9. Mai 2017) wieder ins Turniergeschehen eingreift.
Island Green, Stadium Course, TPC Sawgrass
Diese Extraportion Spannung hätte der Stadium Course des TPC Sawgrass gar nicht nötig, er ist eine Attraktion für sich. Architektenlegende Pete Dye kreierte hier das berühmteste und vielleicht auch schwerste Par 3 der Welt. Am 17. Loch, im Volksmund „Island Green“ genannt, muss der Ball zwar nur 121 Meter weit auf ein 360 Quadratmeter großes Inselgrün gespielt werden, dennoch ist es gefürchtet wie kein anderes.
Das Problem liegt im niedrig gelegenen Abschlag, der windgeschützt ist. Sobald die Bälle mit einem Eisen neun oder einem Pitching Wedge geschlagen werden, werden sie in einer Höhe von 70 bis 90 Metern von Windböen erfasst und sind kaum noch zu kontrollieren: „Russisch-Roulette“ ist ein geflügelter Begriff bei den Spielern. 2007 landeten hier in einer Runde 50 Bälle im Wasser – Rekord.
Bis zu 150.000 Lake Balls jährlich am 17. Loch
Zweifelhafte Geschichte schrieb auch Bob Tway, der 2005 vier Bälle ins Wasser verzog und mit zwölf Schlägen vom Grün ging – ebenfalls Rekord. Die eigens angestellten Taucher fischen jedes Jahr bis zu 150.000 Golfbälle aus dem Wasser rund um das 17. Grün. Diese werden im Pro-Shop für 50 Cent als „Lake Balls“ verkauft. Statistisch versenkt also jeder der 40.000 Golfer, die jedes Jahr über 300 Dollar Greenfee berappen, um einmal auf den Spuren der Elite zu wandeln, mehr als drei Bälle.
Weiche Knie am vielleicht berüchtigsten Loch im Golf
Dass es dieses 17. Loch in der Form überhaupt gibt, hat die Golfwelt übrigens einem Geniestreich des Meister-Architekten Pete Dye zu verdanken: Der amerikanische Designer wollte ursprünglich nur neben dem Loch einen Teich anlegen. Aber da rund um das Grün viel Sand vorhanden war, den man benötigte, um das umliegende Sumpfland bei den Bauarbeiten in den Jahren 1980/81 trocken zu legen, war das Grün auf einmal von Wasser umgeben.
Dyes Ehefrau Alice schlug ihrem Gatten vor, deshalb den Dingen ihren Lauf zu lassen und das Grün als Insel zu belassen. Dye war von dem Vorschlag zunächst nicht sonderlich angetan, ließ sich dann doch überzeugen. Seiner Einsicht sei Dank.
Heute ist das Loch eines der bekanntesten, vielleicht sogar das berüchtigste Loch im Golf, ein Design-Gag, der in aller Welt unzählige Nachahmer fand – und Weltklassegolfern weiche Knie sowie allen Golffreunden alljährlich ein herrliches Schauspiel bietet.