Bei der BMW Ladies Championship im Oak Valley Country Club (Wonju, Südkorea) gibt es keinen Cut. Deshalb werden alle 78 Spielerinnen auch am Wochenende aufteen. Die einzige Deutsche im Feld, die 23-jährige Esther Henseleit, spricht im Interview darüber, was sie bei der BMW Ladies Championship besonders genießt, was man aus Erfolgen lernen kann und über den spannenden Golfplatz.
Interview mit Esther Henseleit
Esther Henseleit, Sie haben im vergangenen Jahr erstmals die BMW Ladies Championship gespielt. Damals aber waren keine Zuschauer zugelassen. Wie gefällt es Ihnen in diesem Jahr – an einem neuen Austragungsort und mit Zuschauern?
Esther Henseleit: „Es ist auf jeden Fall schön, dass wir in diesem Jahr so gut wie keine Beschränkungen haben. Im vergangenen Jahr durften wir zum Beispiel außer zum Golfspielen das Hotel nicht verlassen, deswegen war es auf jeden Fall noch eine andere Atmosphäre. Der Golfplatz hier ist extrem schön und gefällt mir richtig gut. Es ist auch toll, so viele Zuschauer draußen zu sehen.“
Wenn Sie die BMW Ladies Championship mit anderen Top-Turnieren auf der LPGA Tour vergleichen: Was ist anders?
Henseleit: „Ich freue mich immer darauf, hierher zu kommen. BMW macht einen sehr guten Job mit dem Branding, den Tribünen und der Organisation des Turniers. Das haben wir ansonsten nicht so oft, und es macht die BMW Ladies Championship auf jeden Fall schon mal besonders. Dazu kommt, dass wir in Korea sind. Da wir so viele koreanische Spielerinnen auf der Tour haben, ist das speziell, denn wir können erleben, wie es hier abläuft.“
Sie haben jetzt zwei Turnierrunden in Oak Valley hinter sich. Wie spielt sich der Platz?
Henseleit: „Wir sind hier in den Bergen, es sind daher viele Höhenmeter zu bewältigen. Man hat dadurch extrem schöne Ausblicke, aber man muss erstmal den Berg hochkommen, bevor man die Aussicht genießen kann. Außerdem gibt es hier viele Bäume sowie ein paar Spielbahnen, die durchaus tricky sind. Vor allem auf den Par-5-Löchern muss man genau aufpassen, wo man den Lay Up hin spielt. Die Grüns sind groß und schnell. Insgesamt ist der Platz sehr spannend.“
Wie sind Sie mit Ihrem Spiel in den ersten beiden Runden zufrieden und wie lautet die Marschroute für das Wochenende?
Henseleit: „Die ersten beiden Tage lief es jetzt noch nicht so gut, vor allem am Freitag auf den ersten 9. Aber ich probiere einfach, positiv zu bleiben und so viele Birdies wie möglich zu spielen. Ich hoffe natürlich, dass ich das noch ein wenig umkehren kann am Wochenende.“
Sie haben im September beim Turnier in Oregon den geteilten dritten Rang, Ihre bisher beste Platzierung auf der LPGA Tour, erreicht. Was nimmt man von so einem Turnier mit?
Henseleit: „Es gibt einem viel Selbstbewusstsein und zeigt einem, dass man das Potential hat, vorne mitzuspielen. Manchmal muss man sich an solche Momente erinnern. Man lernt also extrem viel davon, wenn man um den Sieg mitspielt, selbst wenn man am Ende nicht gewinnt. Wenn man in dieser Situation ist, lernt man dabei auch viel über sich selbst. Ich war auf jeden Fall sehr zufrieden mit der Woche.“
Sie spielen in zwei Wochen auch die Japan Classic. Was machen Sie in der Zwischenzeit?
Henseleit: „Ich bleibe eine Woche hier in Seoul, als Touristin: Eine Woche Urlaub, um die Stadt, die Leute und die Kultur auf mich wirken zu lassen.“